Dassower See - Lübeck

Der Dassower See ist, wenn man es ganz genau nimmt, überhaupt gar kein See. Denn das ehemalige Grenzgewässer ist eine Brackwasserseitenbucht der Travemündung, genau wie die Pötenitzer Wiek. Der Dassower See wird nur von der Halbinsel Priwall von der Ostsee getrennt.

Der See wurde nach der nordwestmecklenburgische Stadt Dassow benannt, gehört aber seit dem 17. Jahrhundert zu der Hansestadt Lübeck. Durch die Trennung in West und Ostdeutschland gehörte dieser zwar zur Bundesrepublik, war aber Grenz- und Sperrgebiet. Der Dassower See war von der Trave aus mit dem Schiff erreichbar. Die Regierung der damaligen DDR errichtet um den See eine mehrere Meter hohe Betonmauer, so dass die Bürger nicht einmal mehr den schönen Ausblick auf den See hatten.

Durch die enstandene Mauer und das Grenz- und Sperrgebiet blieb die Natur dort fast 40 Jahre unberührt. Was vor allem der Tier- und Pflanzenwelt zugute kam. So ist der See für über 90 Vogelarten Brutgebiet und auch Nahrungsrevier für den Seeadler und Fischotter. Ebenso lebt dort das empfindliche Fluss- und Meerneuenauge. Im Jahr 1983 wurde der Dassower See unter Naturschutz gestellt.