Fischersiedlung Holm

Die Fischersiedlung Holm findet man, wenn man die schleswiger Altstadt - südöstlicher Richtung - direkt an der Schlei entlang verlässt. Direkt am Ufer taucht auf einmal eine kleine Siedlung auf. Die kleinen, direkt aneinander gereihten Häuschen mit den Holzsprossenfenstern und den Rosenstöcken unmittelbar neben den Eingängen, grenzen die Siedlung Holm von anderen Siedlungen sichtbar ab. Die Siedlung enstand etwa im Jahre 1000 n.Chr. und wurde damals ausschließlich von Fischern bewohnt, die Ihre Boote direkt am Garten anlanden konnten.

Die kleinen Häuschen, die man heute noch sieht, stammen teilweise aus dem 12. Jahrhundert. Der Name Holm ist dänisch und bedeutet übersetzt: kleine Insel. Und das war Sie auch bis zum vergangenen Jahrhundert, als eine Landverbindung geschaffen wurde und die damalige Insel Holm nun mit der schleswiger Innenstadt verbunden ist.

Der Friedhof und seine kleine, weiße Kapelle bilden das Zentrum des Ortes und befinden sich direkt in der Mitte der Siedlung. Noch heute steht der Friedhof im Mittelpunkt und ist ein beliebter Ort für die Anwohner, um sich zu treffen und einen Klönschnack am Eingang des Zaunes vom Friedhof zu halten.

1650 wurde in der Siedlung Holm die Totengilde gegründet. Gerade zu Zeiten von Pest und Cholera war dieser Verein beliebt, denn alle Mitglieder, die gestorben sind, hatten ein Anrecht auf ein ehrbares, christliches und vor allem kostenloses Begräbnis.

Noch heute gibt es diesen Verein, der vielerlei zum Leben in der Siedlung beiträgt. Es werden von der Totengilde regelmäßig Veranstaltung, wie Festbälle, Kinderveranstaltung und Kaffeetafeln organisiert. Die Philosophie von ihnen ist die Nachbarschaftshilfe und Unterstützung. Auf dem Friedhof in der Siedlung Holm werden heute nur noch Mitglieder dieser Totengilde begraben und ist gerade durch Ihre Einstellung mehr als nur ein Ort der Stille und der Toten.